21.03.2016
Eigentun NRW
Die für 2016 geplante Initiative Eigentun NRW blieb ein Denkmodell. Eine Umsetzung konnte nicht erreicht werden. Hier gibt es einen Einblick in das Vorhaben.
In einigen europäischen Städten gibt es bereits innovative Ansätze für den Umgang mit diesen Immobilien. Sie setzen auf urbane Pioniere, also auf Menschen, die sich mit Kreativität und Eigeninitiative Räume aneignen, die allein unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten oft keine Zukunft mehr hätten. Neben Beispielen aus Leipzig, Dortmund, Antwerpen und Stoke-on-Trent stellt die Publikation „Gründerzeit“ das Rotterdamer Konzept der „Klushuizen“ – niederländisch für Bastelhäuser – vor, das bereits seit mehr als zehn Jahren erfolgreich angewendet wird. Die Kommune kauft leerstehende, verwahrloste Immobilien an und verkauft sie an Menschen weiter, für die solche Immobilien keine Belastung darstellen, sondern eine Chance: junge Menschen, die sich in der „Gründerzeit“ ihres Lebens befinden und innerstädtisches Wohneigentum für sich, ihre Familie oder ihr Gewerbe suchen. Die Kommune gibt die Häuser zu günstigen Konditionen an die neuen Bauherren ab. Diese verpflichten sich im Gegenzug, die Häuser in Eigenleistung herzurichten und für mindestens drei Jahre selber zu bewohnen. Auf diese Weise ist es gelungen, wertvolle Bausubstanz zu erhalten und engagierte Menschen in problematische Stadtviertel zu ziehen – mit spürbaren Auswirkungen nicht nur auf die Qualität der Architektur, sondern auch auf den öffentlichen Raum und das Quartiersleben.
Die Publikation richtet sich an betroffene Eigentümer und Kommunen und an alle, die sich für alternative Konzepte zur Sanierung von vernachlässigten Immobilien interessieren.
Mit einem Vorwort von Michael von der Mühlen, Staatssekretär im Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.