Die wesentlichen Ursachen sind ein starker Anstieg der Mietpreise, insbesondere in den Ballungsgebieten, und gleichzeitig eine verstärkte Zunahme der Verarmung der unteren Einkommensgruppen. Manche Obdachlose setzen auf Eigeninitiative oder suchen Unterstützer, um von der Straße zu kommen. Die Initiative Bauen Wohnen Arbeiten, kurz IBWA, in Köln gibt es schon seit 1998, ihre Idee „Wohnungslose bauen für Wohnungslose“ ist aber aktueller denn je. „Menschen, die längere Zeit auf der Straße gelebt und überlebt haben, haben enorme Ressourcen und Kräfte, die konstruktiv genutzt werden können, wenn der tägliche Überlebenskampf wegfällt“, so die Initiatoren. Auf einem ehemaligen Kasernengelände in Köln-Ossendorf wurden zwischen 1998 und 2006 46 Wohneinheiten für 140 Bewohner geschaffen. Die Wohnformen reichen von Bauwagen und Gartenhäusern bis zu festen Wohnungen.
Eine besondere Unterkunft steht derzeit auf dem Ottoplatz in Köln-Deutz. 2,10 Meter lang und 70 Zentimeter breit ist das Zuhause eines 46-jährigen Wohnungslosen. Mit dem selbstgebauten Mini-Wohnwagen hat er sich ein mobiles Zuhause geschaffen, mit dem er auch auf seine Situation aufmerksam machen will. Der gelernte Schlosser konnte sein Know-how als ehemaliger Mitarbeiter des Wohnmobil-Herstellers Hymer einbringen.
Einen Einblick in den Mini-Wohnwagen gibt es unter www.express.de/koeln
Weitere Informationen zur Initiative IBWA gibt es unter www.bauenwohnenarbeiten.de