Mangold, Sauerampfer, Thymian, Minze oder auch Schnittlauch und Rote Bete – die Beete sind vielfältig bepflanzt. Foto: Leonie Bublat / Baukultur NRW
„Pflücken erlaubt statt Betreten verboten“
Gemeinsam Gärtnern und Ernten: In Minden stehen an verschiedenen Orten der Innenstadt Hochbeete, die von allen genutzt werden können. Sie schaffen ein Bewusstsein für gemeinschaftlich genutzten Stadtraum und essbare Pflanzen.
Bei einem Spaziergang durch die Stadt Minden im Nordosten Nordrhein-Westfalens gibt es zwischen Plätzen, Fachwerkhäusern und kleinen Gassen viel zu entdecken. Denn hier kann Stadtgrün nicht nur erlebt, sondern auch probiert werden. An verschiedenen Orten der Innenstadt sind Hochbeete zu finden, in denen unter anderem Mangold, Sauerampfer, Thymian, Minze oder auch Schnittlauch und Rote Bete wachsen und von allen Vorbeigehenden geerntet werden können. Seit zehn Jahren engagieren sich die Mitglieder des Vereins „Essbare Stadt Minden e.V.“ für genießbare Pflanzen auf öffentlichen Plätzen und Straßen.
Städtische Selbstversorgung
Die „Essbare Stadt“ ist eine Form des urbanen Gärtnerns, bei der es um die Förderung der Gemeinschaft und der Selbstversorgung geht. Das Ziel ist ein gemeinsamer Lebensmittelanbau und die Kultivierung von essbaren Pflanzen im öffentlichen Raum. Minden ist eine von über 60 „Essbaren Städten“ in Deutschland und der Vorreiter in Nordrhein-Westfalen. Bereits 2013 riefen Stefan Schröder und Bettina Fuhg die Bürgerinitiative „Essbare Stadt Minden“ ins Leben. Später entstand aus dieser Initiative der heute noch aktive gleichnamige Verein.
Das Konzept funktioniert nach dem Motto „Pflücken erlaubt statt Betreten verboten“. Foto: Leonie Bublat / Baukultur NRWInsgesamt gibt es fünf Standorte in Minden, die liebevoll „Speiseräume“ genannt werden. Das Konzept funktioniert nach dem Motto „Pflücken erlaubt statt Betreten verboten“. Es lädt die Stadtbevölkerung dazu ein, sich Angebautes unterwegs mitzunehmen. Die als „Speisetürme“ bezeichneten Pflanztonnen werden auch von gastronomischen Betrieben mitgenutzt.
Das Konzept wird von der Stadtverwaltung Minden aktiv unterstützt. Die städtischen Betriebe sorgen dafür, dass die Beete im Winter verwahrt werden, und im Frühjahr wieder für neue Pflanzaktionen zur Verfügung stehen. Finanziert wird die „Essbare Stadt“ darüber hinaus durch Spenden und Mitgliedsbeiträge.
Ein Beitrag für Mensch und Klima
Öffentliche Grün- und Freiflächen zu nutzen, um Essbares anzupflanzen, hat mehrere Vorteile: Alle können mitmachen und die Ernte nutzen – so entstehen Teilhabemöglichkeiten, die Gärtnern und Nahrungsanbau mit Gemeinschaftsgefühl und Engagement für den Wohnort verbinden. Es entsteht ein Bewusstsein für den Anbau von Gemüse, Obst und Kräutern in der Stadt und für den öffentlichen Raum als Begegnungsfläche. Damit zeigt sich, dass auch kleine Elemente wie die Pflanzkästen eine große Aufmerksamkeit und Wirkung erzeugen können.
Minden ist eine von über 60 „Essbaren Städten“ in Deutschland und der Vorreiter in Nordrhein-Westfalen. Foto: Leonie Bublat / Baukultur NRW
Insgesamt gibt es fünf Standorte in Minden, die liebevoll „Speiseräume“ genannt werden. Foto: Leonie Bublat / Baukultur NRW
Alle können mitmachen und die Ernte nutzen. Foto: Leonie Bublat / Baukultur NRW
Das Konzept funktioniert nach dem Motto „Pflücken erlaubt statt Betreten verboten“. Foto: Leonie Bublat / Baukultur NRW
Die als „Speisetürme“ bezeichneten Pflanztonnen werden auch von gastronomischen Betrieben mitgenutzt. Foto: Leonie Bublat / Baukultur NRW
Baukultur nachhaltig zu denken, schafft die Basis für klimaneutrales Leben und Wirtschaften und mündet in klarer Verantwortung für eine lebenswerte und zukunftsgerecht gebaute Umwelt. Baukultur NRW vermittelt dies im Projekt „Grüne Städte und Regionen“ anhand ausgewählter Projektbeispiele, themenbezogener Podcasts und einem Magazin.
Wie lässt sich unsere Umgebung lebenswert und zukunftsgerecht gestalten? Welche Rolle spielt dabei die Baukultur? Entdecken Sie inspirierende Projekte und Ideen unserem Themen-Podcast.
Jahrelang gab ein Betonbett den Verlauf des kleinen Flusses Aa vor, bis er 2018 innerstädtisch an zwei Stellen renaturiert wurde. Dadurch wird er nicht nur vor Hochwasser geschützt, sondern insgesamt die Ökologie und Aufenthaltsqualität verbessert.
Sebastian Schlecht
Projekt- und Themenleitung Grüne Städte und Regionen / Phase 0 für die Stadt
T 0209 402441-16 F 0209 402441-11
Fenna Tinnefeld
Grüne Städte und Regionen / Phase 0 für die Stadt
T 0209 402441-21 F 0209 402441-11
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