Die Versorgung mit Waren wird gerade anders organisiert. Doch mit den Veränderungen im Einzelhandel werden auch die Städte ihre Gestalt ändern. Diese immensen Veränderungsprozesse müssen in den Stadtgesellschaften diskutiert werden. Nach größeren Ausstellungen in Herten und Remscheid zu dem Thema galt es für StadtBauKultur NRW eine kleine und flexible Ausstellung zu konzipieren: Eine praktikable und übersichtliche Aufmachung aus Würfeln konnte die Erfahrungen und Erkenntnisse von StadtBauKultur NRW in möglichst viele Städte bringen. Daraus entstand die Wanderausstellung „Gute Geschäfte. Was kommt nach dem Einzelhandel?“, die Teil der Landesinitiative "Zukunft. Innenstadt. Nordrhein-Westfalen." ist.
Mit der Wanderausstellung hat StadtBauKultur NRW an 19 Standorten über den Wandel aufgeklärt, Handlungsoptionen abseits des Einzelhandels aufgezeigt und Diskussionen in der Stadtgesellschaft angestoßen. Diskussionen helfen, die Bedürfnisse in der Stadt zu identifizieren um auf den Leerstand reagieren zu können. Die Stadtgesellschaft besteht dabei für StadtBauKultur NRW nicht nur aus der Verwaltung und der Politik, sondern auch aus den Bürgerinnen und Bürgern. Eigentümer, Einzelhändler, Mieter, Engagierte und Konsumenten sollten sich auf Grundlage der ausgestellten Fakten zum Thema Einzelhandel austauschen und Ihre Perspektive in den Diskurs einbringen. So wurden die Ausstellungseröffnungen in vielen Städten nicht nur von Vertretern der lokalen Stadtgesellschaft, sondern auch von externen Referenten begleitet. Diese konnten aus der Perspektive der Forschung und Praxis das Thema Leerstand beleuchteten und Handlungsoptionen aufzeigen. So referierte Dr. Stefan Gärtner über Urbane Produktion als neue Nutzung für leerstehende Ladenlokale.
Neue Technologien ermöglichen es, dass Betriebe die in der Vergangenheit noch durch hohe Emissionen in der Stadt nicht erwünscht waren, nun zurückkehren. Rolf Junker als Autor der Studie „Einkaufsstraßen neu denken. Bausteine für neue Perspektiven“ informierte die Zuhörer mit Vorträgen über einen neuen Nutzungsmix in den Städten und die Wertschätzung des öffentlichen Raums. Da Ladenlokale als Scharnier zwischen öffentlichem und privatem Raum fungieren, könnten sie mit geringen baulichen Eingriffen als Lobbys für Wohnungraum in den darüber liegenden Geschossen genutzt werden. Die in den Vorträgen dargestellten Positionen wurden im Anschluss mit den Teilnehmern diskutiert. Diese spannenden und rege geführten Diskussionen griffen nicht nur Beispiele aus der Wanderausstellung auf und übertrugen Ideen auf lokale Gegebenheiten, sondern warfen auch neue Aspekte auf, die in der Wanderausstellung noch nicht thematisiert wurden.
Weitere Informationen zur Wanderausstellung finden sich auf der Projektseite zum Thema.