Deren Eigentümer kümmern sich nicht um die Instandhaltung ihrer zunehmend verwahrlosenden Gebäude und vermieten sie trotz massiver Mängel zu oft überzogenen Preisen – häufig an Zuwanderer aus Südosteuropa. Es drohen soziale Konflikte, städtebauliche Missstände, der Verlust architektonischer Qualitäten und in der Folge oft erhebliche finanzielle Belastungen für die Kommunen, die mit den vorhandenen rechtlichen Instrumenten kaum gegen das Problem ankämpfen können.
Ausgewählte Städte in Nordrhein-Westfalen erhalten nun im Rahmen des Stadterneuerungsprogramms 2017 Unterstützung durch das „Modellvorhaben Problemimmobilien im Kontext der Zuwanderung aus Südosteuropa“. Berücksichtigt werden Kommunen, die nach Kenntnis des Integrationsministeriums in besonderem Maße von dieser Problematik betroffen sind, wie Dortmund, Duisburg, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herne, Köln und Wuppertal.
Sie können Fördermittel beantragen, um problematische Immobilien zu erwerben, instandzusetzen oder abzureißen. Dafür muss unter anderem ein Konzept vorgelegt werden, aus dem deutlich wird, wie viele Immobilien in einem überschaubaren Zeitraum von zunächst fünf Jahren erworben werden können und welche Kosten dafür entstehen. Eine Anzahl der zu erwerbenden Immobilien ist seitens des Landesbauministeriums nicht vorgegeben. Die Förderhöhe richtet sich im Einzelfall nach den tatsächlichen Kosten für Erwerb und Abriss. In den Kommunen wird das neue Modellvorhaben begrüßt.
Zu den Reaktionen in Hamm und Hagen gibt es zwei Online-Artikel unter www.wp.de und www.wa.de/hamm.
Alternative Lösungen für den Umgang mit Problemimmobilien werden in der von StadtBauKultur NRW herausgegebenen Studie Gründerzeit vorgestellt.