Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat am Montag, 10. November 2025, den Westfälischen Preis für Baukultur 2025 verliehen.
Im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster gingen fünf Preise und zehn Anerkennungen an herausragende Projekte der vergangenen zehn Jahre.
Die mit einem Preis oder einer Anerkennung ausgezeichneten Projekte stammen aus allen Regionen Westfalen-Lippes: dem Münsterland, Ostwestfalen-Lippe, Südwestfalen und dem westfälischen Ruhrgebiet. Sie liegen in Bochum, Hagen, Holzwickede, Höxter, Münster, Paderborn, Siegen, Vreden, Wadersloh und Werther. Als besondere Baukulturorte zeigen sich dabei Paderborn mit zwei Preisen und einer Anerkennung, Münster mit einem Preis und einer Anerkennung sowie Bochum mit drei Anerkennungen.
Im Frühjahr 2025 lobte der LWL den Westfälischen Preis für Baukultur nach 2010 und 2015 zum dritten Mal aus. Eingereicht wurden rund 200 realisierte Projekte, die den gesamten zehnjährigen Zeitraum der Auslobung abbilden, wobei die seit 2020 fertiggestellten Projekte in der Überzahl waren. Es wurden mehr Umbauten und Erweiterungen als Neubauten eingereicht. Bei vielen dieser weitergebauten Bestandsgebäude handelt es sich um Denkmäler.
Mit dabei waren Bauten für Bildung und Forschung, Büro und Verwaltung, Gesundheit und Sport, Gewerbe und Industrie, Kultur und Kirche, öffentliche Bauten, Tourismus und Freizeit sowie Wohnungsbau und Freiraumanlagen. Viele Einreichende hatten sich im Sinne der Auslobung zu Bewerbergemeinschaften zusammengeschlossen und damit ihr langfristiges gemeinsames Engagement für die Baukultur sichtbar gemacht.
Die unabhängige Jury, bestehend aus renommierten Fachleuten sowie Vertreter*innen des LWL, stellte ein insgesamt hohes Niveau der Einreichungen fest. Bewertet wurden neben der Qualität von Städtebau, Architektur und Freiraumplanung auch die Einbindung in den Kontext, die Nachhaltigkeit sowie Planungs-, Beteiligungs- und Umsetzungsprozesse.
Zu den fünf Preisträgern sind bereits Kurzfilme entstanden, die während der Preisverleihung Premiere feierten. Die ausgezeichneten Projekte werden im Frühjahr 2026 zudem in einer Ausstellung mit Publikation und weiteren Medienformaten einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.
Ziel des Westfälischen Preises für Baukultur ist es, die Bedeutung der Baukultur für das Profil der Städte und Gemeinden sichtbar zu machen und den Diskurs über zukunftsfähiges Bauen anzuregen. Die fünf vergebenen Preise – ein Wohnprojekt, eine Freiraumgestaltung, eine Schule, ein Kulturbau sowie ein Unternehmenssitz – spiegeln in ihrer Vielfalt die Bedeutung der Baukultur für das gesellschaftliche Zusammenleben wider.
Der Westfälische Preis für Baukultur 2025 wird gefördert durch die Ernsting Kunst- und Kulturstiftung (Coesfeld), das Klinkerwerk Hagemeister (Nottuln) und die NRW.BANK (Düsseldorf/Münster).
www.westfaelischer-baukulturpreis.de
Alle Preise sowie alle Anerkennungen sind jeweils gleichrangig.
Die Reihenfolge der Nennung basiert auf dem Jahr der Fertigstellung.
Preise
Grüner Weiler I, Münster (2025)
Bauherrschaft: Grüner Weiler eG, Münster
Architektur: office03, Köln; SOWATORINI Landschaft, Bochum; Birgit Brewe Architekten, Münster / Zürich; Seraina Merz Architektur, Zürich
Landesgartenschau Höxter (2023)
Bauherrschaft: Landesgartenschau Höxter 2023 gGmbH
Architektur: Franz Reschke Landschaftsarchitektur, Berlin
Grundschule St. Michael, Paderborn (2022)
Bauherrschaft: Erzbistum Paderborn
Architektur: Hausmann Architektur, Aachen; brandenfels landscape + environment, Münster
Eingangsgebäude LWL-Freilichtmuseum Hagen (2022)
Bauherrschaft: Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster
Architektur: Schnoklake Betz Dömer Architekten, Münster
Jacoby Studios, Paderborn (2020)
Bauherrschaft: Jacoby GbR, Paderborn
Architektur: David Chipperfield Architects, Berlin; Wirtz International Landscape Architects, Schoten
Anerkennungen
Baugruppe KliQ – Kollaborativ leben im Quartier, Münster (2025)
Bauherrschaft: Baugemeinschaft KliQ GbR, Münster
Architektur: MS PLUS ARCHITEKTEN BDA, Münster
Rat- und Bürgerhaus Holzwickede (2023)
Bauherrschaft: Gemeinde Holzwickede
Architektur: bez+kock architekten, Stuttgart
Waldkindergarten, Wadersloh-Liesborn (2023)
Bauherrschaft: DRK-Ortsverein Wadersloh e.V.
Architektur: thomas becker_architekten, Ennigerloh
Fritz Bauer Forum, Bochum (2023)
Bauherrschaft: Buxus Stiftung gGmbH, Bochum
Architektur: planplus, Bochum
KoFabrik, Bochum (2021)
Bauherrschaft: Urbane Nachbarschaft Imbuschplatz gGmbH, Bochum; Montag Stiftung Urbane Räume gAG, Bonn
Architektur: Böll Architekten, Essen
Mittleres Paderquellgebiet, Paderborn (2019)
Bauherrschaft: Stadt Paderborn
Architektur: WES LandschaftsArchitektur, Hamburg
kult – Kulturhistorisches Zentrum Westmünsterland, Vreden (2018)
Bauherrschaft: Kreis Borken
Architektur: Pool Leber Architekten, München; bleckmann & krys architekten, Münster
Museum Peter August Böckstiegel, Werther (2018)
Bauherrschaft: Peter-August-Böckstiegel-Stiftung, Werther
Architektur: habermann.decker.architekten, Lemgo; Die Planergruppe, Essen
Siegen zu neuen Ufern (2016)
Bauherrschaft: Stadt Siegen
Architektur: Atelier Loidl, Berlin; BPR Dr. Schäpertöns Consult, München
Anneliese Brost Musikforum Ruhr, Bochum (2016)
Bauherrschaft: Stadt Bochum
Architektur: bez+kock architekten, Stuttgart