Die räumliche Isolation korrespondiert bis heute mit der sozialen Situation der Bewohner und sorgt für die schlechtesten Sozialdaten Düsseldorfs. Das Projekt „Arm oder Reich“ zeigt dem Viertel Wittenberger Weg Perspektiven, wie die bauliche und soziale Isolation aufgebrochen werden kann.
Die wichtigsten Akteure des Projektes sind die Kinder und Jugendlichen des Viertels. Viele von ihnen besuchen die Alfred-Herrhausen-Schule mit den Förderschwerpunkten Lernen sowie soziale und emotionale Entwicklung. Hier konnten sie durch die Planung und den Bau einer Terrasse bereits eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass sie für ihr eigenes Umfeld Verantwortung übernehmen können (siehe Projekt: Was Kunst kann – Umbauprozesse nutzen). Aus dem daraus gewachsenen Bewusstsein für das eigene Lebensumfeld erwuchs die Feststellung, dass dem Viertel Wittenberger Weg die soziale Mitte fehlt. Darum planten die Kinder und Jugendliche unter Begleitung der Künstlerin Ute Reeh ein Café, in dem sich Menschen von Außerhalb und Menschen vom Wittenberger Weg begegnen können.
Neben den Kindern und Jugendlichen des Wittenberger Weg sind es die Studierenden der Peter Behrens School of Architecture Düsseldorf, die das Projekt erst möglich machen. Mit Unterstützung von Prof. Jörg Leeser und Prof. Juan Pablo Molestina helfen sie, die Ideen der Kinder in Pläne umzusetzen und zu realisieren.
Erster Schritt ist der Bau eines Probecafés: Ein Modell des Cafés im Maßstab 1:1, dass mit Unterstützung von StadtBauKultur NRW realisiert wird. Mit seiner Hilfe werden der Standort, die Größe, die Ausstattung und der Betrieb des Cafés erprobt. Im zweiten Arbeitsschritt werden diese Erkenntnisse in die weitere Planung integriert.
2015 wurde mit Unterstützung von StadtBauKultur NRW der Prototyp einer Bank in Lehmbauweise realisiert. Außerdem ermöglichte StadtBauKultur NRW, dass das Café zur Bauantragsreife gebracht werden konnte. Für 2016 ist der Bau geplant.