Auch wenn es Nordrhein-Westfalen im Bundesvergleich besonders viele Gestaltungsbeiräte gibt, bilden diese in den Klein- und Mittelstädten immer noch die Ausnahme. Die positiven Erfahrungen aus den amtierenden Beiräten zeigen, dass sie auch für die kleineren Kommunen in den ländlichen Räumen ein Instrument zur architektonischen Qualitätssicherung sein und zu einer breiten öffentlichen Diskussion über baukulturelle Themen beitragen können. Deshalb hat die LWL-Baukultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gemeinsam mit der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen ein Pilotprojekt aufgestellt, das kleineren und mittleren Kommunen Westfalen-Lippes ermöglichen soll, das Instrument „Gestaltungsbeirat“ bei sich zu erproben. Das Projekt wird durch die Unterstützung von StadtBauKultur NRW finanziell ermöglicht.
Zu dem Angebot gehört die Möglichkeit, über eine Koordinationsstelle bedarfsorientiert einen Mobilen Baukulturbeirat mit qualifizierten Fachleuten anzufordern, der die Kommune bei wichtigen städtebaulichen und architektonischen Projekten und Prozessen berät. Diskutiert werden sollen Bauvorhaben, die eine besondere Bedeutung für die Stadt haben – dabei kann es sich sowohl um Vorhaben externer Investoren als auch um eigene Projekte der Stadt handeln. Eine Besonderheit ist dabei, dass auch bereits in einer frühen Phase eine Beratung zur Erarbeitung besonderer Konzepte angefragt werden kann.
Die Ergebnisse der Beratungen sollen dann in einem mit der jeweiligen Kommune abgestimmten Verfahren dem Gemeinderat oder der Öffentlichkeit vorgestellt werden.