02.09.2024
Summer School beginnt
Baukultur NRW hat in seine Projekt UmBauLabor eine Summer School ausgerufen. Am heutigen Montag ging es los. Bis Samstag dreht sich alles um das Thema Werte. Dann werden die Ergebnisse präsentiert.
Dabei wird häufig die bewegte Vergangenheit des Hauses übersehen, die erst auf den zweiten Blick sichtbar wird: 1875 als viergeschossiger Verwaltungsbau für das Landesoberbergamt errichtet, wurde das Gebäude 1911 zum Kunst- und Gewerbemuseum umgebaut. Nach dem Krieg wurde das schwer beschädigte Haus auf zwei Geschosse reduziert und mit geringsten Mitteln zu einem der ersten Museen für zeitgenössische Kunst in Deutschland umgebaut. Eine architektonische Leistung, die als Musterbeispiel für ressourcensparendes Bauen gelten kann. Bis heute verbirgt sich die bewegte Geschichte des Hauses in seinen Räumen, Materialien und Details. Sichtbar werden sie ab dem 5. Dezember in der Ausstellung Ostwall 7, Dortmund von StadtBauKultur NRW, die zum Nachdenken über die Vergangenheit, aber auch über die Zukunft des Hauses anregen will.
Das ehemalige Museum am Ostwall ist ein außergewöhnliches Haus, aber kein Einzelfall. Denn jedes Gebäude bindet wertvolle Baustoffe, Erinnerungen, Ideen und Entfaltungsmöglichkeiten – und manchmal auch unentdeckte Schönheit. Mit dieser Ressource sorgsam umzugehen, ist ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung unserer Städte. Einen neuen Blick auf den Umgang mit vorhandener Bausubstanz warf 2012 auch der von Muck Petzet kuratierte deutsche Beitrag zur Architekturbiennale in Venedig. Unter dem Titel Reduce / Reuse / Recycle wurde die „Abfallhierarchie“ von Vermeidung, Weiterverwendung und Verwertung auf den Umgang mit bestehender Architektur angewendet. Könnte es sein, dass der geringstmögliche Eingriff der beste ist?
Die in Venedig gezeigten Projekte von AFF Architekten, AMUNT Architekten Martenson und Nagel Theissen, Atelier Kempe Thill architects and planners, Brandlhuber + ERA, Emde, Schneider, Diener & Diener Architekten, Urs Füssler, Jörg Leeser, Heinle, Wischer und Partner, Hild und K Architekten, knerer und lang Architekten, LIN Finn Geipel + Guilia Andi Architects Urbanists, Meixner Schlüter Wendt Architekten, Robertneun, Schulz & Schulz Architekten und Staab Architekten werden in Dortmund in einer neuen Rauminstallation gezeigt. Erweitert wird die Projektsammlung um das Museum am Ostwall.
Eröffnet wurden die beiden Ausstellungen Reduce / Reuse / Recycle → Ostwall 7, Dortmund am 5. Dezember, ab 18:30 Uhr, durch den Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau, Staatssekretär Michael von der Mühlen und die Kuratoren Muck Petzet, Tim Rieniets und Prof. Dr. Wolfgang Sonne.
Die Zeitung zur Ausstellung "Reduce / Reuse / Recycle" und das Magazin "Ostwall 7, Dortmund" können hier kostenfrei bestellt werden.