Im Sommersemester 2023 veranstaltet der Lehrstuhl Wohnbau der RWTH Aachen den Selbstbauworkshop „Repair what you want“. In vier Wochen setzt die Gruppe von 16 Master-Studierenden der RWTH Aachen an drei ausgewählten Orten in Aachen defekte Bauteile und unbrauchbare Details an bestehenden Gebäude instand. Mit dieser Lehrveranstaltung knüpft der Lehrstuhl an den aktuellen Diskurs rund um den diesjährigen Beitrag „Open for Maintenance“ im deutschen Biennale-Pavillon an.
„Wir möchten uns in den kommenden Monaten in aktuellen Diskursen um Reparatur, Instandhaltung und Care bewegen. Wir werden Initiativen kennenlernen, die in Aachen und Venedig eine solidarische und kritische Praxis leben - indem sie sich ausgewählten Orten annehmen, diese instandsetzen und pflegen. Wir wollen selbst reparieren, restaurieren, renovieren, wiederherstellen, pflegen - wo nötig, aber auch Bestehendes aufbrechen und beseitigen - sowohl dinglich, wie gedanklich.“
Nimmt man die Bauwende ernst und möchte erhaltenswerter Bausubstanz bewahren und weiternutzen, dann muss deren Erhalt, Reparatur und Pflege verstanden werden. Mit dem Ziel, diese Erkenntnisse als einen essentiellen Bestandteil der architektonische Praxis zu begreifen.
Der baukulturelle Anspruch liegt nicht nur darin, die Instandhaltung zu kultivieren, sondern diese auch auf ihre gestalterischen Potenziale zu untersuchen. Die Studierenden sollen mit diesem Workshop das gestalterische Potenzial das sich in Umbauten und der Pflege von Gebäuden kennenlernen. Außerdem sollen sie den gesellschaftlichen Wert und Einfluss des Reparierens und Wiedernutzen nachvollziehen und für sich nutzen. Die Bewohnerinnen und Bewohner der jeweiligen Gebäude werden bei dem Workshop miteinbezogen.
Die RWTH Aachen kooperiert bei diesem Workshop mit: Stadt Aachen, Zwischenzeit am Büchel, Mietshäuser Syndikat, Wohnprojekt Wohnsinn, Hausbesetzer*innen in Aachen.
Ziel des Workshops ist es, dass die Studierenden sich mit lokalen Akteur*innen vernetzen. In einem öffentlichen Abschlusskolloquium am Dienstag, 27. Juni 2023, mit renommierten Gästen (unter anderem die Co-Kuratorin des deutschen Biennale-Pavillons) werden die Erkenntnisse aus der praktischen Tätigkeit wieder zurück in eine akademische Debatte überführt und in der Öffentlichkeit diskutiert. Am Kolloquium kann teilgenommen werden, allerdings ist eine Anmeldung erforderlich ().
