24.05.2014
Aus Waisenhaus wird Wohnhaus
Eigentlich sollte das 100 Jahre alte Waisenhaus in Oberhausen-Rothebusch abgerissen werden und einem neuen Mehrfamilienhaus weichen.
Dadurch entsteht neuer und anderer Raumbedarf. Schülerinnen und Schüler in die Gestaltung solcher Umbaumaßnahmen mit einzubeziehen ist eine Chance – für die Schülerinnen und Schüler und für die Schulen. Denn den Umbau der eigenen Schule mit zu gestalten, macht Spaß, ist lehrreich und weckt das Verantwortungsgefühl für das eigene, bauliche, institutionelle und soziale Umfeld.
Eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben das die Schülerinnen und Schüler der Alfred-Herrhausen-Schule Düsseldorf, die einen Terrassenanbau für ihre Schule entworfen und gebaut haben. Begleitet und geleitet wurde das Projekt von der Künstlerin Ute Reeh. Im vergangenen Jahr wurde es mit dem Schulbaupreis der Architektenkammer NRW ausgezeichnet.
Ute Reeh möchte andere Schulen zur Nachahmung ermutigen. Darum hat sie mit Unterstützung der StadtBauKultur NRW ein Buch mit dem Titel „Was Kunst kann - Umbauprozesse nutzen“ veröffentlicht. In diesem Buch wirbt sie dafür, schulische Umbau- und Gestaltungsprozesse von Künstlerinnen und Künstlern begleiten zu lassen und deren Herangehensweisen zu nutzen. Sie wirbt dafür, dass die Verantwortlichen an den Schulen ihren Schülerinnen und Schülern das Vertrauen zu schenken, eine so weitreichende Aufgabe übernehmen zu können. Und sie gibt auch denjenigen das Wort, die den Umbau ihrer Schule maßgeblich gestalten: den Kindern und Jugendlichen. Das Buch gibt potenziellen Nachahmern konkrete Handlungsempfehlungen und macht ihnen Mut für den eigenen Schulumbau.