Kulturkirche Ost, Köln, Architekten Georg Rasch und Winfried Wolsky, 1968. Umnutzung und denkmalgerechte Sanierung, schultearchitekten, Köln, 2012.
Kulturkirche Ost, Köln, Architekten Georg Rasch und Winfried Wolsky, 1968. Umnutzung und denkmalgerechte Sanierung, schultearchitekten, Köln, 2012. Foto: Magdalena Gruber

Kirchengebäude erhalten, anpassen und umnutzen

Mit dem Projekt „Zukunft – Kirchen – Räume“ setzt sich Baukultur NRW dafür ein, Sakralbauten in NRW vor Leerstand und Abriss zu bewahren. Nach Ende der aktiven Projektphase wird die Website zukunft-kirchen-raeume.de weiter aktualisiert, um zur Umnutzung zu informieren. Ein weiteres Engagement von Baukultur NRW findet im Rahmen des Manifests „Kirchen sind Gemeingüter!“.

Wie respektvoll umgehen mit der wohl emotionalsten Gebäudetypologie in Nordrhein-Westfalen? Kirchen werden immer häufiger ihrer ursprünglichen Funktion beraubt und zu einfachen Immobilien reduziert. Dabei stellen sich Fragen des Umgangs mit Kirchenräumen. Wie lassen sich Erhalt und Neuprogrammierung finden? Welcher Prozesse bedarf es, um Kirchen wertzuschätzen und eine neu Nutzung zu finden?

Website zukunft-kirchen-raeume.de

Baukultur NRW begleitete mit seinem Projekt „Zukunft – Kirchen – Räume“ und darüber hinaus mehr als zwei Jahre den Umgang mit Kirchen. Auch wenn im Projekt „Zukunft – Kirchen – Räume“ die aktive Begleitung von Kirchengebäuden auf dem Weg zu einer neuen Nutzung ihren Abschluss im März 2022 gefunden hat, ist Website www.zukunft-kirchen-raeume.de weiter zugänglich.

Auf dieser Website stellt Baukultur NRW umgenutzte Kirchen vor und gibt interessierten Akteur*inen und Gemeinden Anregungen und Informationen, Kirchen wieder wertzuschätzen, sie neu zu denken und sie umzugestalten. Dabei werden rechtliche Hilfen, Prozessberichte und Beispiele zum Umbau von Kirchen aufgezeigt.

Manifest – Kirchen sind Gemeingüter! 

Ein weiteres Engagement von Baukultur NRW findet in einem breiten Bündnis aus Baukultur, Forschung und Stiftungswesen statt. Unter dem Titel „Kirchen sind Gemeingüter!“ hat das Bündnis ein Manifest veröffentlicht, das mehr als 22.000 Unterschriften verzeichnet (Stand Juli 2025). 

Kirchen und ihre Ausstattungen gehören zu den wichtigsten Zeugnissen des Kulturerbes in Europa. Doch die christlichen Gemeinschaften sehen sich zunehmend nicht mehr in der Lage, diesen wertvollen Bestand zu erhalten. Immer weniger Gläubige nutzen die Räume, die Kirchensteuereinnahmen sinken, immer mehr Bauten werden außer Gebrauch gestellt oder gar abgerissen. Kirchenräume sind jedoch Common Spaces – viele Menschen haben oft über Jahrhunderte zu diesem Gemeingut beigetragen.

Wer diese Bauten heute allein privatwirtschaftlich als Immobilien betrachtet, beraubt die Communitas. Staat und Gesellschaft können und dürfen sich ihrer historisch begründeten Verantwortung für dieses kulturelle Erbe nicht entziehen. Deshalb ruft ein breit aufgestelltes Bündnis von zehn Partner*innen aus Baukultur, Forschung und Stiftungswesen – neben Baukultur NRW unter anderem die Bundesstiftung Baukultur und moderneREGIONAL, Deutsche Stiftung Denkmalschutz – dazu auf, der neuen Lage mit neuen Formen der Trägerschaft zu begegnen: mit einer Stiftung oder Stiftungslandschaft für Kirchenbauten und deren Ausstattungen.

Projekthintergrund

Baukultur NRW setzt sich mit mehreren Partnern dafür ein, die Sakralbauten Nordrhein-Westfalens vor Leerstand und Verfall zu bewahren. Mit dem Projekt „Zukunft – Kirchen – Räume. Kirchengebäude erhalten, anpassen und umnutzen“ wird außerdem ein Netzwerk zur fachlichen Unterstützung aufgebaut und eine praxisbezogene Unterstützung angeboten. Das Projekt basiert auf der Website www.zukunft-kirchen-raeume.de und dem Programm „Zukunftskonzept Kirchenräume“. Beides wurde im Februar 2019 gestartet.

Die Website www.zukunft-kirchen-raeume.de dient als Informationsplattform, allgemeine Orientierungshilfe und fachliches Netzwerk für Kirchengemeinden, Initiativen und andere, um sich über die bauliche Anpassung und die Umnutzung zum Erhalt von Kirchengebäuden zu informieren. Fachbeiträge, etwa zu Baurecht und Prozessplanung, eine Liste von Ansprechpersonen sowie Beispiele realisierter Projekte aus Nordrhein-Westfalen sind auf der Plattform einsehbar. Die Webseite wird kontinuierlich um weitere umgenutzte Kirchengebäude ergänzt und weist auf themenbezogene Veranstaltungen hin. Darüber hinaus gibt sie Einblick in den laufenden Prozess des Programms „Zukunftskonzept Kirchenräume“.

Hilfestellung und Unterstützung im Prozess

Zusätzlich zu der Website stellte das Programm „Zukunftskonzept Kirchenräume“ ein prozessbegleitendes und damit praxisbezogenes Unterstützungsangebot dar. Es bot acht Projekten – durch eine Jury ausgewählt – konkrete Hilfestellung bei der Herausforderung, eine neue Perspektive und neue Nutzung für acht Sakralbauten zu finden. Gemeinsam mit fachlicher Unterstützung von Experten entwickelten sie ein Konzept zur Anpassung- oder Umnutzung, um es langfristig in die Praxis umzusetzen.

Auftaktveranstaltung „Zukunftskonzept Kirchenräume“ in der Konferenzkirche Lighthouse in Essen Foto: Sebastian Becker
Auftaktveranstaltung „Zukunftskonzept Kirchenräume“ in der Konferenzkirche Lighthouse in Essen Foto: Sebastian Becker

Seit Herbst 2019 arbeiteten diese acht Projektgruppen zunächst an Vorstudien. Für diese ermittelten, sammelten und überprüften sie die Grundlagen für eine Anpassung oder Umnutzung des Gebäudes sowie erste Ideen zur Nutzung. Nach einer Präsentation der Ergebnisse Anfang 2021 erfolgte eine zweite Jurysitzung, bei der die Hälfte der Projektgruppen die Möglichkeit erhält, die erarbeitete Vorstudie zu vertiefen, Nutzungsideen zu konkretisieren und nötige Voraussetzungen für eine bauliche Anpassung zu analysieren. Die Abschlusspräsentation in 2022 und eine schriftliche Konzeptstudie bilden den Abschluss.

Kooperationspartner:

 

Unter Mitwirkung von:

  

Ihr Kontakt für diesen Bereich

Peter Köddermann

Peter Köddermann

Projektleitung Zukunft-Kirchen-Räume

T 0209 402 441-0
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