03.08.2021
a circus
Mit dem DesignBuild-Projekt „a circus“ entwickelt die Klasse Baukunst der Kunstakademie Düsseldorf eine temporäre Architektur für den öffentlichen Raum und schafft damit ein Forum für Bürger*innendialoge und Beteiligungsprozesse.
Durch jahrzehntelange Vernachlässigung und zahlreiche kriminelle Zwischenfälle war der Platz nach und nach in Verruf geraten und zum Sorgenkind der Stadt mutiert. Doch es tut sich was und die Kölner mischen eifrig mit bei der Belebung ihres Ebertplatzes. Nach zahlreichen Aktivitäten im Sommer sind auch für den Rest des Jahres 2018 weitere Aktionen geplant.
Kölns größter innerstädtischer Platz wurde Ende der 1970er Jahre fertiggestellt. Ein aus Sichtbeton geformter abgesenkter Schutzraum für Fußgänger mit passender Begrünung, Springbrunnen und Ladenlokalen in einer unterirdischen Passage mit Zugang zur U-Bahn. Doch zunehmend traf man vor allem auf Obdachlose und Kleinkriminelle, stillgelegte Rolltreppen, demontierte Beleuchtung und stark reduzierte Bepflanzung. Als es im Herbst 2017 zu einer tödlichen Auseinandersetzung auf dem Platz kam und vom Zumauern der Passage die Rede war, mischten sich schließlich die Bürger ein. Mit Erfolg! So wurde im März 2018 das Zwischennutzungskonzept „INTERIM Ebertplatz“ im Stadtrat beschlossen. Dabei wurde das Konzept, das die vorübergehende Belebung des Platzes bis zum Umbau im Jahr 2021 zum Ziel hat, gemeinsam mit Akteuren der Zivilgesellschaft entwickelt. Die Erkenntnisse dieser Zwischennutzung sollen zudem in den Umbau mit einbezogen werden. Seit dem Beschluss ist, dank der Mithilfe zahlreicher Bürgerinitiativen, auf dem Platz bereits viel passiert. So wurde der Brunnen in der Platzmitte fünfzehn Jahre nach seiner Stilllegung feierlich wieder in Betrieb genommen. Es folgten Pflanz-Aktionen und ein Sommerfest mit Ausstellungen, Performances und Konzerten. Architektur-Studenten der RWTH Aachen realisierten eine Holzplattform zum Verweilen und gestalteten einen Gastronomiecontainer für das Platz-Café. Im Zuge einer Ausschreibung wurden acht künstlerische Konzepte zur Bespielung der stillgelegten Rolltreppen ausgewählt, darunter eine begehbare Skulptur, die gleichzeitig als Aussichtsplattform dient, Licht- und Ton-Installationen, Spiegelflächen und eine Rutsche. Im Oktober sollen bereits zwei der acht ausgewählten Entwürfe realisiert werden. Nach und nach sollen dann auch die anderen Konzepte installiert werden und für 6 bis 24 Monate bestehen bleiben.
Aktuell gibt es zwei Ausstellungen in der Tiefgarage und im Ausstellungsraum ≈ 5 zu sehen. Zudem wird momentan die Decke der östlichen Passage weiß gestrichen, um sie gerade für die bevorstehende dunkle Jahreszeit heller und klarer erscheinen zu lassen. Im Dezember wird dann eine Lichtinstallation die Passage beleben. Eine nächste Ausschreibung zum Thema „Künstlerische Lichtkonzepte für den Ebertplatz“ ist für Ende September 2018 geplant. Auch weitere gastronomische Angebote sind angedacht. Das kollektive Experiment Ebertplatz geht also weiter...
Weitere Informationen gibt es unter: unser-ebertplatz.de
Zwei Standpunkte, wie es mit dem Ebertplatz weitergehen könnte: www.moderne-regional.de