Für viele Kommunen schaffen sie schnelle und unkomplizierte Abhilfe, wenn Flüchtlinge eintreffen, für sie aber nicht genügend Gebäude verfügbar sind. Deswegen befürwortet der Städtetag Nordrhein-Westfalen Container als Notfalllösung. In zahlreichen nordrhein-westfälischen Kommunen werden entsprechende Projekte momentan umgesetzt.
Abgesehen von den unbestreitbaren Vorteilen stellt sich allerdings die Frage nach der Botschaft, die diese Lösung transportiert. Zwar existieren zahlreiche gelungene Lösungen für die Umnutzung von Containern zu angemessenen Wohnräumen, doch kommen diese bei der Errichtung von Container-Gruppen für Flüchtlinge nicht zur Anwendung. Stattdessen reihen und stapeln sich die Modelle von der Stange. Menschenrechtsorganisationen geben zu bedenken, dass die Container durch ihre anonyme Gestalt und ihre Lage außerhalb bestehender Siedlungen die Ausgrenzung ihrer Bewohnerinnen und Bewohner kommunizieren. Darüber hinaus sind Container ein Symbol für Globalisierung und Mobilität. Werden sie als Flüchtlingsunterkunft eingesetzt, suggerieren sie, dass sie samt ihrer Bewohnerinnen und Bewohner bald weitertransportiert werden. Diese jedoch suchen in Deutschland ein dauerhaftes Zuhause und wollen als vollwertige Mitglieder der hiesigen Gesellschaft anerkannt werden.
Ein Wohnraumförderprogramm für Flüchtlinge hat das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr jüngst aufgelegt. Es dient zur Schaffung von Wohnraum, der über eine reine Notunterkunft hinausgeht. „Wir wollen keine zentralen Wohnlager oder Container-Städte, sondern dezentrale Wohnquartiere für Asylsuchende schaffen“, so Landesbauminister Michal Groschek.
Über die verstärkte Nachfrage nach Containern als Flüchtlingsunterkunft berichtet u.a. www.n-tv.de