Der Gebäudekomplex gruppiert sich um einen zentralen, lichterfüllten Innenhof.
Der Gebäudekomplex gruppiert sich um einen zentralen, lichterfüllten Innenhof. Foto: Institut Municipal de l'Habitatge i Rehabilitació de Barcelona

Gemeinwohl vor Profit:
Genossenschaftliches Wohnen in La Borda

La Borda - eines der ersten genossenschaftlichen Wohnbauprojekte Barcelonas. Das Modell des Architekt*innen-Kollektivs Lacol beruht auf partizipativer Planung, genossenschaftlichem Eigentum, gemeinschaftlicher Lebensweise und ökologischer Nachhaltigkeit. La Borda erhielt den Preis „Emerging Architecture 2022“.

Eine Bürgerinitiative für bezahlbaren Wohnraum

2012 schlossen sich Architekt*innen und Nachbar*innen zu einer Bürgerinitiative zusammen, um auf dem ehemaligen Industrieareal Can Batlló im Westen von Barcelona bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Daraus entstand La Borda als eines der ersten genossenschaftlichen Wohnbauprojekte der Stadt. Das innovative Modell beruht auf partizipativer Planung, genossenschaftlichem Eigentum, gemeinschaftlicher Lebensweise und ökologischer Nachhaltigkeit. 

Ein sozialer Wohnungsbau aus Holz

Bewohnt ist der Holzbau des Architekt*innen-Kollektivs Lacol seit 2018. Der Komplex gruppiert sich um einen zentralen, lichterfüllten Innenhof mit galerieartigen Laubengängen, von denen die privaten und (halb-)öffentlichen Räume abgehen. Angelehnt ist die Machart an die historischen Corralas in Städten wie Madrid oder Sevilla – oder auch an das Familistère im französischen Guise, das als erster sozialer Wohnungsbau der Moderne gilt.

Flexible Raumaufteilung für unterschiedliche Bedürfnisse

Die insgesamt 28 Wohnungen sind jeweils 40 Quadratmeter groß, lassen sich aber durch weitere Räume auf 60 bzw. 75 Quadratmeter erweitern, sodass sie sich flexibel auf die Bedürfnisse der Bewohner*innen anpassen lassen. Die restliche Fläche im Gebäude bietet Raum für gemeinschaftliche Aktivitäten. Dazu zählt ein Gemeinschaftsraum mit Küche, ein Waschsalon, Gästezimmer und frei zugängliche Terrassen.

Energieverbrauch nahe Null 

Das Gebäude besitzt ein außergewöhnliches bioklimatisches Konzept. Die Konstruktion ruht auf einem Sockel aus Beton. Darüber erhebt sich die sechsgeschossige Holzkonstruktion aus einheimischem Brettsperrholz. La Borda ist derzeit das höchste in Holzbauweise errichtete Gebäude in Spanien.

Der mit einem Glasdach geschlossene Innenhof funktioniert wie ein Treibhaus: An kalten Wintertagen wird Sonnenwärme gespeichert, während im Sommer kühle Luft ins Gebäude gelangt. Gemeinsam mit der gut gedämmten Gebäudehülle führt dies zu einem Energieverbrauch nahe Null. Den verbleibenden Wärmebedarf deckt eine Biomassenheizung.

Gemeinwohl vor Profit

„In Katalonien gab es einfach keine Vorbilder für das, was wir schaffen wollten: eine Gesellschaft mit einer sozialen, nachhaltigen Ökonomie, die nicht auf Profit ausgelegt ist, sondern auf das Gemeinwohl“, erklärt Carles Baiges von Lacol. Inzwischen ist La Borda wichtigste Referenz für die neue Genossenschaftsbewegung in der Region.

 

La Borda – Cooperative Housing
(Cooperativa d’habitatges La Borda)

Stadt: Barcelona, Spanien
Architekt*innen: Lacol
Kunde: privat
Programm: Gemeinschaftsunterkünfte/ Kollektives Wohnen /Genossenschaftsbau
Jahr: 2019

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