„Umbaukultur – Für eine Architektur des Veränderns“
Umbauen, Anpassen, Wiederverwenden – diese Formen von Architektur sind so alt wie die Architektur selbst. Die Publikation „Umbaukultur – Für eine Architektur des Veränderns“ rückt die architektonischen und ökologischen Potenziale des Umbauens in den Fokus
Baukultur Nordrhein-Westfalen und die Herausgeber und Autoren Christoph Grafe und Tim Rieniets präsentieren 25 zeitgenössische Umbauprojekte aus unterschiedlichen europäischen Regionen. Weitere Autorinnen und Autoren heben in ihren Beiträgen die historische und architekturtheoretische Bedeutung der Umbaukultur hervor.
Mit der Industrialisierung der Bauwirtschaft und dem Siegeszug der Moderne Anfang des 20. Jahrhunderts versank die Architektur des Umbauens für Jahrzehnte in der Bedeutungslosigkeit. Abriss und Neubau waren die erste Wahl, Erhalt und Umbau nur die vernachlässigbare Architekturdisziplin. Heute haben sich die Vorzeichen geändert. Die Bauindustrie ist zu einem ökologischen Problemfall geworden, weil sie mehr Ressourcen verschlingt als jeder andere Wirtschaftszweig.
„Um einen Abriss zu rechtfertigen, ist es beliebt, ökonomische Gründe anzuführen. Unberücksichtigt bleiben häufig die ökologischen und sozialen Aspekte, die eine Inwertsetzung, Umnutzung oder den Ausbau des baulichen Bestands werthaltig machen“, so Peter Köddermann von Baukultur Nordrhein-Westfalen. Diese Ressourcen zu nutzen, ist nicht nur ein Gebot der Vernunft, sondern birgt auch ungeahnte architektonische Potenziale, wie immer mehr zeitgenössische Umbauprojekte beweisen. Ihre Architektinnen und Architekten gehen selbstbewusst und experimentierfreudig mit dem Vorgefundenen um und liefern überraschende Antworten auf die Fragen unserer Zeit. Für die Architektur des 21. Jahrhunderts bedeutet der Umbau nichts weniger als einen Paradigmenwechsel. Der Umgang mit dem Gebauten verdient eine qualifizierte Auseinandersetzung bereits in der Architekturausbildung und eine höhere Wertschätzung in der Bewertung von Bauaufgaben.
Unser baulicher Bestand ist inzwischen zu einer gigantischen Lagerstätte herangewachsen, die riesige Mengen an Rohstoffen, aber auch an Erinnerungen, Atmosphären und Spuren der Vergangenheit bindet. Es sind steingewordene Zeugnisse einer gemeinsamen Geschichte, die für eine nachhaltige Entwicklung unserer Städte ebenso bedeutsam sind wie die in den Bauwerken gebundenen Rohstoffe.
Mit Texten von Koenraad van Cleempoel / Bie Plevoets, Georg Giebeler, Andreas Hild, Markus Jager, Andreas Müsseler und Muck Petzet. Und den Umbauprojekten von 51N4E, AMUNT, Assemble, BeL, Bez + Kock, Bovenbouw, Brandlhuber+ Emde, Burlon, De Vylder Vinck Taillieu, EM2N, Korteknie Stuhlmacher, Lacaton & Vassal, NL Architects, noAarchitecten, Spital-Frenking + Schwarz, Witherford Watson Mann und vielen mehr.
"Umbaukultur – Für eine Architektur des Veränderns"
Softcover, 19 × 26 cm, 264 Seiten, farbige Abbildungen; ISBN: 978-3-86206-804-3. Herausgeber: Christoph Grafe und Tim Rieniets mit Baukultur Nordrhein-Westfalen; Verlag: Kettler; Erscheinungstermin: März 2020; Preis: 34,00 Euro inkl. MwSt. + Versandkosten.
Mit ihrem Wunsch nach einem kostenfreien Rezensionsexemplar oder einer Dateiansicht wenden Sie sich bitte an Mareike Füchter:
Die Publikation erscheint in einer deutschen und einer englischen Ausgabe.
Weitere Informationen, Interviews, Fotos:
Christoph Kremerskothen Baukultur Nordrhein-Westfalen – Kommunikation T 0209 40 24 41 – 17 M 0171 7064804
Baukultur Nordrhein-Westfalen ist als Institution im Land die Adresse für Baukultur und initiiert, organisiert, vernetzt und kommuniziert aktuelle baukulturelle Themen. Dazu kooperiert Baukultur Nordrhein-Westfalen mit vielen Partnern und unterstützt beispielhafte Projekte Dritter. Mit dem eigenen Museum der Baukultur präsentiert und inszeniert Baukultur Nordrhein-Westfalen wichtige gesellschaftliche Fragen und Entwicklungen – in Nordrhein-Westfalen und über die Landesgrenzen hinaus. Diese Form eines mobilen Museums der Baukultur ist weltweit einzigartig. Baukultur Nordrhein-Westfalen führt die Arbeit von StadtBauKultur NRW und Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW zusammen. www.baukultur.nrw
Gefördert wird Baukultur Nordrhein-Westfalen vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.
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