Wie Baukultur auf den Klimawandel reagiert

Die Auswirkungen des Klimawandels der letzten Jahre, wie Hochwasser, Stürme oder Hitzewellen, könnten grade für den größten Ballungsraum Europas, der Metropolregion Ruhr mit ihren mehr als fünf Millionen Bewohnern und insgesamt 53 Städten, von besonderer Relevanz werden

Baukulturell wird die sogenannte Klimaresilienz, womitdie Anpassungsfähigkeit eines Systems auf den Klimawandel, in diesem Fall eine Stadt gemeint ist, also immer wichtiger. Mittlerweile gehört dieses Gebiet auch zum Lehrplan einiger nordrhein-westfälischer Universitäten. Die Fakultät für Raumplanung der TU Dortmund forscht beispielsweise seit Juli 2019 gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Kommunen und Gesellschaft im Rahmen des Projektes „Zukunft-Stadt-Region-Ruhr“ (ZUKUR) an Konzepten für eine zukunftssichere Entwicklung des Ruhrgebiets. Auch die Ruhr-Universität Bochum widmet sich in der Fakultät für Geografie der sogenannten Klimatologie. Als Beispiel ist ihr vom Bundesministerium unterstützte Projekt STAKLIBO zu nennen, in dem von 2015 bis 2017 die „Aktivierung der Bodenkühlleistung für stadtklimatische Konzepte zur Klimaanpassung am Beispiel der Stadt Neuss“ untersucht wurde. Dabei wurden ein klimatisches Bodenkonzept und ein Bodenmanagementsystem entwickelt, auf dessen Grundlage innerstädtische Schutzzonen und Sanierungszonen ausgewiesen werden können. In ersteren soll die dort vorhandene gute Kühlleistung der Böden und Grüngestaltung erhalten und wenn möglich auf die Sanierungszonen übertragen werden, um eine Verbesserung der dortigen Kühlleistung durch Bodeneigenschaften zu erreichen.

Auch einige Städte Nordrhein-Westfalens stellen sich in Projekten der zukünftigen Anpassungsherausforderung und setzen sich weitreichende Klimaziele. In der Stadt Gladbeck beispielsweise fiel im November der Startschuss für ein Leuchtturmprojekt, von dem man sich einen Modellcharakter erhofft. „Klimarobuste Stadterneuerung“ lauten die Schlagworte mit denen das Modellquartier Brauck-West umgestaltet werden soll. Momentan befinde man sich bei der Grundlagenermittlung, so Jürgen Harks, Leiter der Abteilung Umwelt der Stadt Gladbeck. In zwei bis drei Jahren solle die Umsetzung der Maßnahmen beginnen. Wasserwirtschaftliche und ökologische Gesichtspunkte sollen dabei ebenso betrachtet werden, wie die Gestaltung von öffentlichen Flächen. Anwohner sollen darüber hinaus Unterstützung für eine energetische Sanierung erhalten. Mitauslöser dieser zukunftsweisenden Stadtplanung waren bereits vorhandene Pläne zur Erneuerung der stark veralteten Kanalisation des Stadtteils und der Ausruf des Klimanotstandes der Stadt Gladbeck im Juni 2019, mit dem sie sich zum Ziel gesetzt hat bis 2050 klimaneutral zu werden. Das Projekt ist Teil der Zukunftsinitiative Wasser (ZI) in der Stadt von Morgen. Weitergehende Informationen zu der ZI gibt es unter www.wasser-in-der-stadt.de.

Einen Audiobeitrag vom 6. August 2019 über „Hitze in der Stadt. Über die Entstehung von urbanen Hitzeinseln und die Notwendigkeit der Klimawandelanpassung in dicht verbauten Städten“ des Wiener Vereins für Stadtforschung - dérive kann über diesen Link abgerufen werden www.derive.at.

Weitere Informationen gibt es hier: www.waz.de/staedte/gladbeck sowie auf den Websites der TU Dortmund unter www.raumplanung.tu-dortmund.de und der Ruhr-Universität Bochum auf: www.climate.ruhr-uni-bochum.de.

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