Maria Schwarz ist in der Architekturgeschichte vor allem bekannt als die Verwalterin des Erbes ihres Mannes Rudolf Schwarz - einem der wegweisenden Kirchenbaumeister der Moderne. Sie war aber wie ihr Mann eine Kirchenbaumeisterin aus Leidenschaft: „In Aachen spreche ich alles durch was Düren angeht, und weißt Du, was mich dabei am meisten freut? Daß dieser Plan von Dir stammt“, so Rudolf Schwarz an seine Frau am 2. Oktober 1952. Es ging um die zwischen 1954 und 1956 entstandene Kirche St. Anna in Düren, für die Maria Schwarz auch die gesamte liturgische Ausstattung entworfen hat. Im Zuge der Liturgiereform gestaltete die Architektin von 1966 bis 1968 den Altarraum neu.
Mehr als 30 Kirchenbauten realisierte das Architektenpaar gemeinsam. Zehn davon vollendete Maria Schwarz nach dem Tod ihres Mannes. St. Franziskus in Osnabrück und Liebfrauen in Oberursel baute sie nach eigenen Entwürfen. Sie beteiligte sich Zeit ihres Lebens an vielen Kirchenbauwettbewerben, aber die große Zeit der Neubauten von Kirchen war ab Mitte der 1970er Jahre vorbei.
Heutigen Architekten stellt sich noch weniger die Frage nach Kirchenneubauten, sondern die große Herausforderung, Kirchen mit neuen oder erweiterten Funktionen umzugestalten.
Einer solchen aktuellen Bauaufgabe widmete sich die Kölner Innenarchitektin Monika Lepel. Der Altarraum der evangelischen Lutherkirche aus den 1920er Jahren in Düsseldorf soll zukünftig nicht nur liturgisch, sondern auch für Veranstaltungen genutzt werden. Monika Lepel entwarf die Prinzipalstücke neu und arrangierte sie auf einzelnen Podesten im Altarraum. Der freistehende Altartisch kann in einem fast archaisch anmutenden Vorgang demontiert werden und die einzelnen Teile bilden dann an der Rückwand des Altarraumes einen perfekten Bühnenraum.
Eine Ehrung zum 100. Geburtstag von Maria Schwarz
Anlässlich des 100. Geburtstags der Architektin Maria Schwarz (1921 – 2018) erinnert das „ZeitZeichen“ auf WDR 5 und WDR 3 am 3. Oktober 2021 an die in Aachen geborene Architektin und bedeutende Kirchenbaumeisterin. Den Beitrag gibt es als Podcast zum nachhören unter: www1.wdr.de.