Zwischen Bauhaus und modernen Kirchen

Was ist das Bauhaus? Auf der Straße würden viele Menschen für die Baumarkt-Kette plädieren. Für Freunde der Architektur und Gestaltung aber gibt es nur das eine Bauhaus: die Kunstschule und Ausbildungsstätte für Architekten, bildende Künstler und Designer. Ursula Kleefisch-Jobst blickt auf die aktuellen Themen des M:AI.

Am 1. April 1919 entstand das Bauhaus in Weimar durch die Zusammen-legung der Großherzoglich-Sächsischen Gewerbeschule mit der Weimarer Hochschule für Bildende Künste. In den nur 14 Jahren seines Bestehens entwickelte sich das Bauhaus zu einem der wichtigsten Zentren der europäischen Moderne.

Das Bauhaus verständlich machen

2019 feiert die Fangemeinde das hundertjährige Jubiläum der Gründung mit einem riesigen Angebot an Ausstellungen und Veranstaltungen. Auch das M:AI greift das Thema auf. Aber nicht das Bauhaus als Institution steht im Mittelpunkt, sondern die Architekturkommunikation. Die Strahlkraft des Bauhauses entwickelte sich aus der gemeinsamen Arbeit einer »eingeschworenen« Gemeinschaft und ihren internen Auseinander-setzungen um künstlerische Positionen.

Heute müssen Architekten und Planer ihre Ideen vor allem einer breiten Öffentlichkeit verständlich machen, um Akzeptanz zu erreichen. Die Ausstellungsserie "Mies im Westen" findet daher im Rahmen der M:AI-Projektreihe "Grenzwertig" zur Architekturkommunikation statt, dieses Mal als Partnerschaft der TH Köln mit der TH Mittelhessen und der Alanus Hochschule.

Mies in Aachen, Krefeld und Essen

Dabei geht es um Ideen, Entwürfe und Bauten des letzten Bauhausdirektors Ludwig Mies van der Rohe: in seiner Geburtsstadt Aachen, in der Stadt der Seidenfabrikanten Krefeld und in der Stadt des Stahlmagnaten Krupp in Essen.

Es geht um drei Lebensabschnitte des Maria Ludwig Michael Mies, um drei Werkphasen des Meisters und um drei Aggregatzustände des Bauens: geplant – gebaut – zerstört. Der Titel "Mies im Westen" bezieht sich auch auf die große Retrospektive »Mies in Berlin« aus dem Jahr 2001, bei der die Bauten im Westen keine Rolle gespielt haben. Erbe der Nachkriegskirchen.

Erbe der Nachkriegskirchen

Einen Beitrag zur Kommunikation möchte auch das zweite große Ausstellungsprojekt des M:AI leisten. Zurzeit wird eine kontroverse Debatte geführt über den Umgang mit vielen Kirchenbauten der Nachkriegs-jahrzehnte.

Die Ausstellung "Fluch und Segen. Kirchen der Nachkriegsmoderne" veranschaulicht die religiöse und gesellschaftliche Bedeutung, die bau-künstlerische Leistung und die markante stadträumliche Wirkung von Kirchengebäuden. Am Beispiel von Sankt Gertrud in Köln können Besucher dies in einem Kirchenraum erleben. Der Bau von Gottfried Böhm steht pars pro toto für eine Epoche der Kirchenarchitektur. Mit Blick auf die Debatte soll die Ausstellung zur Versachlichung und zum besseren Verständnis beitragen.

 

[Der Text ist dem M:AI-Themenheft 2019 entnommen. Für das Blog wurde er redaktionell geringfügig bearbeitet. Anm. d. Red.]

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