12.10.2017
Gute Geschäfte im Gespräch
Seit fast vier Wochen läuft die Ausstellung „Gute Geschäfte. Was kommt nach dem Einzelhandel?“ in der Remscheider Alleestraße.
Wirtschaftlichkeit und qualitätvolle Baukultur sind keine Gegensätze, sondern befruchten sich wechselseitig. Eine ansprechende Gestaltung des Arbeitsumfeldes – Büros, Gebäude sowie umgebender Freiraum – erhöhen zudem die Zufriedenheit und damit die Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern. Eine Diskussion über architektonische und stadträumliche Qualitäten steht bei den Konzeptionen für Handelsarchitektur allerdings selten im Vordergrund, obwohl – oder weil – das Erscheinungsbild im Sinne der Wiedererkennbarkeit eine große Bedeutung hat. Das Bauministerium Nordrhein-Westfalen hat darum das Europäische Haus der Stadtkultur damit betraut, einen Preis für zukunftsweisende Handelsbauten zu vergeben, die Impulse für eine neue Bau- und Planungskultur geben können.
Unter den 108 eingereichten Objekten fanden sich zahlreiche Beispiele, die zeigen, dass Handelsnutzung und gute Architektur kein Widerspruch sind. Architekten und Bauherren hatten sich bewusst auf die Suche nach einer der Funktion und dem Inhalt angemessenen Formensprache begeben. Anhand der eingereichten Arbeiten ließ sich erkennen, dass sich die Haltung gegenüber der Architektur im Handel in den letzten zehn Jahren geändert hat, dass Verkaufsarchitektur offensichtlich nicht beliebig austauschbar sein und nicht nur den Regelen der „Ökonomie der Aufmerksamkeit“ gehorchen muss. Die Jury lobte nicht nur die fünf ausgezeichneten Arbeiten im Sinne einer alltäglich guten Architektur für ihren verantwortungsvollen Umgang mit dem Stadtraum und historischen Erbe. Das Wettbewerbsverfahren sowie alle ausgezeichneten Einreichungen wurden vom Europäischen Haus der Stadtkultur dokumentiert.