Das Pilot- und Forschungsprojekt „Labor für urbane Zukunftsfragen und Innovation“ (kurz LUZI) erforscht lokale Netzwerke in einem Reallabor. In den kommenden zwei Jahren wird ein dezentraler Maker Space als offenes Labor im Dortmunder Unionviertel entstehen. Durch Vernetzung und Vermittlung soll der Zugang zu Maschinen sowie zu Werkstätten und Arbeitsräumen aber auch zu Know-how von Menschen in den einzelnen Orten im Quartier erleichtert werden. Das Fraunhofer UMSICHT, der Union Gewerbehof für umwelt- und sozialverträgliche Techniken und die Urbanisten wollen durch den intensiven Austausch im Quartier Innovationen für eine lebenswerte Stadt der Zukunft fördern.
Städte werden zukünftig neue Formen der Arbeit ermöglichen. Gerade die Leerstände in den Innenstädten bieten Raum, um neue innovative Ideen auszuprobieren. Dabei sind es nicht nur neue konkrete räumliche Bedürfnisse, die über den Erfolg von Projekten entscheiden, auch virtuelle Räume wie soziale Netzwerke gewinnen an Relevanz in diesem Kontext. Im Labor für urbane Zukunftsfragen und Innovation soll erforscht werden, wie Ideen und Bedürfnisse in kollaboratives Handeln durch ein Netzwerk umgesetzt werden können. Hier kann man in verschiedenen Veranstaltungsformaten Ideen formulieren und mit anderen weiterentwickeln und diese dannim offenen Labor, dem dezentralen Maker Space, in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern aus dem Quartier umsetzen und erproben.
Die Werkhalle als multifunktionaler Veranstaltungsraum soll die räumliche Manifestation des Netzwerks darstellen, Zentrum des dezentral im Quartier befindlichen Maker Spaces und Anlaufpunkt sein. Hier soll man den Zugang zu Werkzeugen und Maschinen, zu vielfältigen Arbeitsräumen, zu Know-how und zu Netzwerken bekommen. Die Werkhalle soll aber auch Platz für gemeinschaftliche Aktivitäten bieten. Damit setzt LUZI den Schwerpunkt auf gemeinschaftliche Stadt- und Quartiersentwicklung. Neben der konkreten räumlichen Verortung und Ausstattung des dezentralen Maker Spaces stehen die Menschen und Unternehmen und ihre Angebote im Vordergrund des Projekts. Sie bieten nicht nur Zugang zu bestimmten Ressourcen, sondern auch die Möglichkeit Bedürfnisse zu identifizieren, denen durch kollektives Handeln begegnet werden kann.
Die ersten Schritte bilden dabei die Gestaltung partizipativer Formate und die gezielte Kontaktierung möglicher Kooperationspartnerinnen und -partner. Entsprechend der Bedürfnisse der Menschen vor Ort soll das Reallabor letztendlich gestaltet werden. Dies soll sicherstellen, dass im Nachgang des Vorhabens, das aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert wird, die Kollaboration der lokalen Akteure erhalten bleibt. „Viele Kleine sichtbar machen“ ist das Ziel so Svenja Noltemeyer, die das Projekt initiiert hat. „Es sollen die Akteure so zusammengeführt werden, als wäre man eine große Firma“. Für Svenja Noltemeyer ist vor allem interessant, inwieweit man im Quartier “irritieren“ muss um handlungsfähige Netzwerke zu schaffen und Menschen zu mobilisieren, gemeinsam die Stadt der Zukunft zu gestalten.
Weitere Informationen zu LUZI gibt es unter www.luzi.ruhr.