15.07.2015
Zweifel und Zauber – Zur Architektur von Paul Schneider von Esleben
Paul Schneider von Esleben löste mit seiner Haniel-Garage Jubel in der Fachwelt aus und holte mit seiner Architektur internationale Ansätze nach Düsseldorf.
Das schlanke, 24-stöckige Hochhaus in Düsseldorf war in mehrfacher Weise ein Experiment in der damaligen Zeit: Bauweise und Materialien waren neu in der Bundesrepublik – eine symbolhafte Architektur für ein aufstrebendes Unternehmen wie Mannesmann.
Nach amerikanischem Vorbild entwarf Schneider von Esleben dieses Gebäude als ein Stahlskelett, das um einen Betonkern herum errichtet wurde. Es ist also kein Gebäude mit tragenden Wänden, sondern von den Mannesmann-Röhrenwerken produzierte Stahlrohe tragen Decken und Fassade. Ummantelt wird die Fassade mit emaillierten Blechpaneelen und Glas – Elemente, die speziell für dieses Gebäude entwickelt wurden. Bis kurz vor Bauende gab es immer wieder Kritiker, die am liebsten Ziegel- statt Blechbrüstungen an dem Hochhaus gesehen hätten.
Das Mannesmann-Haus am Rheinufer wurde 1912 nach Entwürfen von Peter Behrens als eines der ersten großen Verwaltungsgebäude Düsseldorfs erbaut. 1938 wurde ein Erweiterungsbau in Betrieb genommen (Architekt Hans Väth) und die Konzernverwaltung 1960 um ein Hochhaus ergänzt (Architekten: Egon Eiermann und Paul Schneider-Esleben). Die Mannesmann AG wurde im Jahr 2000 von der Vodafone-Gruppe übernommen. 2008 erwarb das Land Nordrhein-Westfalen das nahe dem Landtag gelegene Ensemble, um darin zukünftig Ministerien unterzubringen.
Im Mannesmann-Hochhaus wird Teil 1 der Ausstellung gezeigt: Das Bauwerk ist dabei größtes Exponat, in dem die Gestaltungsleistung Paul Schneider von Eslebens beispielhaft gezeigt wird.
Berger Allee 25, 40213 Düsseldorf, 23.8. bis 25.9.2015,
Mo-Do 9-18 Uhr Fr 9 – 17 Uhr