02.09.2024
Summer School beginnt
Baukultur NRW hat in seine Projekt UmBauLabor eine Summer School ausgerufen. Am heutigen Montag ging es los. Bis Samstag dreht sich alles um das Thema Werte. Dann werden die Ergebnisse präsentiert.
Bereits seit mehreren Jahren wird über die Zukunft der Hochhäuser diskutiert, deren insolvente Eigentümerin die Immobilien immer weiter verkommen lässt. Nicht nur Schimmel und defekte Aufzüge mindern die Wohnqualität, auch das Umfeld in der als sozialer Brennpunkt bekannten Großsiedlung aus den 1970er Jahren ist unattraktiv. Ein Abriss scheint jedoch angesichts der aktuellen Wohnungsknappheit in Köln nicht sinnvoll. Vermeiden will die Stadt aber auch den Ankauf durch eine „Heuschrecke“, also einen Investor, der nur an kurzfristiger Rendite interessiert ist. Um auch langfristig die Bedingungen in den Wohnungen und im Quartier zu verbessern, hat die Stadt nun einen Plan entwickelt, über den der Rat im Mai noch abstimmen muss: Die GAG Immobilien AG – das größte Wohnungsunternehmen im Raum Köln – soll die Gebäude zu einem symbolischen Preis kaufen, die Gläubiger auszahlen und die Immobilien instandsetzen. Dafür will die Kommune über einen Zeitraum von zehn Jahren insgesamt 32 Mio. Euro investieren. Besonders ist die rechtliche Konstruktion: Statt einer Subventionierung des eigentlich unrentablen Erwerbs der Immobilie wird ein Betrauungsvertrag zwischen Stadt und GAG geschlossen, in dem Sanierungsstandards festgelegt sind, aber auch ein Belegungsrecht für geförderte Wohnungen vereinbart wird.
Neben der Behebung der baulichen Missstände sollen auch die sozialen Probleme angegangen werden, u. a. durch einen Pförtner, der kontrolliert, wer im Haus ein- und ausgeht, durch Sozialarbeiter und Räume für soziale Einrichtungen. Angestrebt werden auch eine größere soziale Mischung und die Stärkung nachbarschaftlicher Strukturen im Quartier.
Über die in Köln bereits als Pilotprojekt der Quartiersentwicklung beworbenen Pläne berichten u. a. Die WELT auf www.welt.de und der Kölner Stadtanzeiger auf www.ksta.de.