Vom Parkhaus zum Park: das Altstadtquartier Büchel in Aachen
Mitten in Aachen entsteht ein neues Innenstadtquartier auf der Fläche des ehemaligen Parkhauses. Das Besondere daran: Der Fokus der Planung liegt auf dem öffentlichen Freiraum und der Begrünung.
Wo vorher ein viergeschossiges Parkhaus stand, befindet sich heute eine multifunktionale Grün- und Freifläche. Denn im Herzen Aachens entsteht ein neues Innenstadtquartier auf der Fläche des ehemaligen Parkhauses. Das Besondere daran: Der Fokus der Planung liegt auf den öffentlichen Freiraum und der Begrünung. Auch wenn der Bau des Altstadtquartiers erst in ein paar Jahren beginnt, nutzen den Ort schon jetzt verschiedene Akteur*innen. So bieten beispielsweise die Stadtbücherei Lesungen und die Thermalwassergruppe „Heißes Aachen“ Führungen an. Außerdem findet dort regelmäßig ein Foodmarkt von „Zwischenmahlzeit“ statt.
Vorgeschichte und Prozess
Nach gescheiterten Versuchen privater Investor*innen nahm die Stadt Aachen 2019 das Ruder selbst in die Hand, gründete die städtische Entwicklungsgesellschaft Aachen (SEGA) und erweiterte das Projektteam mit Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung, Politiker*innen sowie Akteur*innen der Stadtgesellschaft. Im Zuge der Umstrukturierung hat die Stadt auch das Parkhaus und die angrenzenden Grundstücke erworben.
Es wird eine Wiese
Mit der kooperativen Planungswerkstatt „Stadt machen am Büchel“ wurde 2020 die Aachener Stadtgesellschaft aufgerufen, eigene Konzepte und Ideen für die Fläche einzubringen. Ein Jahr später stimmten die Bewohner*innen für eine Wiese als Nutzung. Daraus folgte ein freiraumplanerischer Wettbewerb mit zwölf eingegangenen Beiträgen. Seit Juni 2023 steht fest, dass der Entwurf des Büros „GM013 Landschaftsarchitektur“ aus Berlin umgesetzt wird. Als besonders zukunftsweisendes Vorhaben wird das Altstadtquartier durch das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ gefördert.
In der Zwischenzeit…
Die Fläche wird seit dem Frühjahr 2023 seitens zahlreicher Initiativen unter dem Titel „ZwischenZeit am Büchel“ bespielt. Dazu wurde der Bereich zunächst hergerichtet und für eine multifunktionale Nutzung gestaltet. Diese Zwischennutzung ist ein Teil des Prozesses, um den Ort bis zum Beginn der Baumaßnahmen erlebbar zu machen. Das Programm „Green Urban Labs II“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung unterstützt dies als Modellvorhaben für Grünentwicklung im Kontext der doppelten Innenentwicklung – einer Strategie, bei der weniger Flächen in Stadtgebieten in Anspruch genommen sowie bauliche Verdichtung und Grünflächenentwicklung zusammen gedacht werden.
Eine Freifläche für alle
Das Konzept von „GM013 Landschaftsarchitektur“ sieht in der Mitte eine parkähnliche Grün- und Freifläche vor, die von neuen Gebäuden umfasst wird. Auf dem zwei Hektar großen Areal entsteht ein Freiraum, der einen hohen Vegetationsanteil und einen geringen Versiegelungsgrad aufweist. Er soll als intensiv genutzter Treffpunkt fungieren. Die vielen geplanten Bäume bieten Schatten und Abkühlung, eine Retentionsfläche kann Regenwasser auffangen und es langsam versickern lassen.
Insgesamt betrachtet integriert die Planung Maßnahmen zur Verbesserung des Stadtklimas und ermöglicht eine ressourcenschonende Architektur sowie zukunftsweisende Mobilität. Ziel ist ein Nutzungsmix aus öffentlichen Räumen, Wohnungen, Lern- und Arbeitsorten. Dabei liegt der Fokus auf den Diskurs mit der Bevölkerung über die Zukunft von Stadträumen, die Entwicklung von qualitätsvollen Prozessen, die Wichtigkeit von öffentlichen Grünflächen zur Belebung des Areals und der klimaresilienten Transformation der Innenstadt.
Wie steht es um die grün-blaue Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen? Welches Grün brauchen wir für klimaresiliente Städte? Dies und mehr diskutierten Fachleute und Interessierte auf dem Kongress „Grün! Blau! Grau! Was braucht die Stadtlandschaft?“ am 5. Juni in Witten.
2023 hat sich bei Baukultur NRW das Grün breitgemacht: mit dem Podcast „Grüne Städte und Regionen“ und der Best-Practice-Sammlung von Projekten aus NRW. Auch 2024 werden die Formate fortgeführt.
Im Kontext der aktuellen Herausforderungen durch die Klimakrise braucht die Stadtlandschaft vor allem: Mut und Aktion! Annika Stremmer und Fenna Tinnefeld blicken zurück auf den Kongress „Grün! Blau! Grau!“ von Baukultur NRW in Witten.
Fenna Tinnefeld
Redaktion Best-Practice-Projekte Grüne Städte und Regionen
T 0209 402441-21
Annika Stremmer
Redaktion Best-Practice-Projekte Grüne Städte und Regionen
T 0209 402 441-28
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