28.10.2024
Queering the city
Wie können wir den öffentlichen Raum für alle Menschen zugänglicher und gerechter gestalten? Am 7. November findet dazu in Wuppertal eine Diskussion und Ausstellung statt. Baukultur NRW unterstützt die Veranstaltung.
In den 1920er Jahren sind in den wachsenden Städten die Warenhäuser mit ihren großen Schaufenstern und leuchtenden Reklamen die großen Anziehungspunkte. Das fünfgeschossige Warenhaus Textilia in Ostrava war nicht nur der erste Stahlskelettbau in der damaligen Tschechoslowakei, sondern auch technisch State of the Art: Da das Gebäude nicht quergelüftet werden konnte, baute Marie Frommer eine künstliche Belüftung mittels Dampfheizung ein. Der offene Raum auf dem Foto mit seinen geschwungenen Galerien entspricht noch heute dem Ursprungsentwurf der Architektin von 1928-30, die Einbauten auf den Galerien und im Erdgeschoss sind von 1975.
Der Architektur von Geschäften widmet sich auch Bettina Kratz. Das Warenhaus ist heute nicht mehr der Magnet der Einkaufsstraßen, sondern eher einer ihrer Problemorte. Heute dreht sich fast alles um Marken und deren Präsentation. So entwickelt Bettina Kratz vor allem Store-Konzepte, unter anderem für die französische Sportmarke Decathlon. Unterschiedliche Farben, flexible Nutzungen auf kleiner Fläche sowie eine klare Struktur zur Orientierung kennzeichnen ihren neuesten Store, der auf nur 250 Quadratmetern in den Stachus-Passagen in München im Jahr 2016 eröffnet worden ist.
Bettina Kratz sagt selbst über ihren Arbeitsansatz: „Der Mensch nimmt mit all seinen Sinnen wahr: Das ist eine Chance, die ich nutze, und eine Verantwortung, der ich mich stelle. Das Visuelle ist ein wichtiger Faktor in der Gestaltung Klang, Duft, Haptik und auch das Gustatorische sind weitere wichtige Bestandteile, die für die positive Aufnahme einer Umgebung eine große Rolle spielen.“