„Dritte Orte“ für Kulturgenuss und schöpferische Betätigung: Iris Dullin-Grund und Julia Bolles-Wilson
Die Architektinnen Iris Dullin-Grund und Julia Bolles-Wilson haben mit ihrer Architektur erfolgreich Orte für die Gemeinschaft, heute gerne als "Dritte Orte" bezeichnet, geschaffen.
Obwohl zwischen dem Bau des Hauses der Kulturen und Bildung (1965) von Iris Dullin-Grund und der Nationalbibliothek Luxemburg (2019) von Julia Bolles-Wilson,BOLLES+ WILSON, mehr als ein halbes Jahrhundert vergangen ist und beiden Gebäuden sehr unterschiedliche politische und soziale Bedingungen zugrunde liegen, erfüllen die Gebäude ähnliche Funktionen. Die entstandenen Räume ermöglichen Begegnung und erleichtern damit den Austausch sowie die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Ort für Kulturgenuss
Das Haus der Kultur und Bildung, das 1965 im damals noch sozialistischen Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern) fertiggestellt wurde, sollte mit einem für vielfältige Bedürfnisse geeigneten Raumprogramm mit Theater, Konzertsaal, Cafés und Bibliotheken nicht nur ein gemeinsamer, allen zugänglicher Ort für den „Kulturgenuss“, sondern auch für die „schöpferische kulturelle Betätigung“ sein. Zu DDR-Zeiten wurde das Haus von mehr als 50 Arbeitsgemeinschaften genutzt.
Archiv mit sozialer Funktion
Die Nationalbibliothek Luxemburgs, die primär zur Aufbewahrung des kulturellen und intellektuellen Schrifttums des Großherzogtums gebaut wurde, erfüllt seit der Eröffnung Ende 2019 neben der Archivierung auch eine soziale Funktion. Besonders junge Menschen schätzen das anregende Ambiente des offenen Raumes und begeben sich nicht nur zur Bücherleihe dorthin. Bibliotheken haben sich in den letzten Jahrzehnten mit neuen Konzepten und herausragender Gestaltung zu "Dritten Orten“ par excellence entwickelt.
Die Architektur des energieaktiven Gebäudes der Luxemburgischen Nationalbibliothek soll im Kontext seiner gleichförmigen Nachbarn auf dem Kirchberg-Plateau zwischen endlosen Büro-, Banken- und Finanzberatungsgebäuden erkennbar repräsentativ und einladend wirken. Offen und repräsentativ war auch die Idee des Hauses der Kulturen und Bildung. Sinnbildlich dafür war die großflächige Verglasung der Südseite des Gebäudes mit Foyer und Ausstellungshalle. Die nach der Wende vollzogenen Eigentümerwechsel und die damit verbundenen Sanierungen und Umbauten haben von der ursprünglichen Idee leider wenig übriggelassen.
Stegreif der Münster School of architecture: Studierende erarbeiten am Beispiel des UmBauLabors, wie die Rolle von Architektur und Architekturschaffenden in Zukunft aussehen wird. Baukultur NRW unterstützt die Veranstaltung.
Mit der Ausstellung zeigt das Museum der Baukultur NRW von 1.9. bis 6.10.2024 in Essen die Möglichkeiten für neue Nutzungen leer stehender Kirchen – und welchen Blick die beteiligten Menschen darauf haben.
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