21.01.2025
Ein Vierteljahrhundert baukultureller Dialog in NRW
Peter Köddermann, Geschäftsführer Programm von Baukultur NRW, wirft einen Blick auf das Jahr 2025 und lädt zur Feier von Baukultur NRW am 13. und 14. Juni ein.
Therese Mogger und Ute Piroeth trennt zwar mehr als ein halbes Jahrhundert Lebenszeit, nichtsdestotrotz finden sich in den Ansätzen der beiden Architektinnen einige Parallelen. 1911 eröffnet Therese Mogger ihr eigenes Büro in Düsseldorf und beschäftigt sich vor allem mit dem Bau von Mehrfamilienhäusern in der wachsenden Großstadt.
Eines ihrer bekanntesten Projekte ist das Dreifamilienhaus, das die Architektin 1912 in der Keldenichstraße in Düsseldorf-Gerresheim im norddeutschen Wohnbaustil errichtete. Angehörige der städtischen Mittelschicht mit moderatem Einkommen fanden dort ihr Zuhause. Therese Mogger war außerdem die Bauherrin dieses Projektes, um so ihr Können unter Beweis zu stellen und andere Bauherren für ihre Arbeit zu interessieren.
2007 entsteht das Nachverdichtungsprojekt „Q21“ in der Brüsseler Straße mitten im beliebten Belgischen Viertel in Köln. Eine vernachlässigte Hoffläche nutzte die gebürtige Kölnerin als Ausgangssituation, um vielfältige Grundrisse in einem Neubau zu realisieren. Es entstanden Split-Level, Maisonettewohnungen und mehrgeschossige Wohnungen in zwei-, drei- und viergeschossigen Gebäuden mit jeweils zurückgesetzten Dachstudios. Mit dem Ziel: eine Vielfalt unterschiedlicher Lebenssituationen zu ermöglichen.
Zur Zeit von Therese Mogger waren eine abgetrennte Familienwohnung mit Küche und Bad für die breiten Schichten der städtischen Bevölkerung Luxus. Heute besteht die Herausforderung in flexiblen Wohngrundrissen, die sehr unterschiedlichen und auch wechselnden Lebenssituationen angepasst werden können.