Die Bücher liegen auf dem Tisch bereit und strahlen mit ihrem sonnengelben Einband dem grauen Düsseldorfer Mittwochmorgen entgegen. Beim Ausstellungsgespräch am 5. April, das zugleich die Ausstellung nochmal offiziell eröffnet, freut sich Ursula Kleefisch-Jobst darüber, den Katalog zu präsentieren. Darin versammelt sind die Ausstellungstext, zusätzlich aber auch Beiträge und Essays, die das Thema Wohnen ergänzen und ihm weitere fachliche Tiefe verleihen. "Wir verstehen das Buch als Überblick, der Anregen und Spaß machen soll, weiter ins Thema einzusteigen", sagt die Geschäftsführende Generalkuratorin des Museums für Architektur und Ingenieurkunst.
Komplexes Thema Wohnen
Auf die Komplexität des Themas Wohnen weisen auch die Präsidentin des Landtags, Carina Gödecke, und Achim Dahlheimer, stellvertretender Leiter der Abteilung Wohnungsbau, Wohnungs- und Siedlungsentwicklung des Ministeriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW in ihren Grußworten hin. Carina Gödecke spricht davon, dass es beim Wohnen nicht reiche, nur abzureißen und neu zu bauen, so leicht sei das nicht. Achim Dahlheimer betont, dass es Anspruch der Politik sein muss, bezahlbares Wohnen zu realisieren, weil es der Markt nicht schafft.
Die Idee hinter der Ausstellung erläutert Ursula Kleefisch-Jobst: "Es ist der Versuch, das Wohnen in seiner Vielfalt auszuloten." Die Ausstellung zeige zum Beispiel, wie sich der Anspruch an das Wohnen verändert habe. Die Menschen "verbrauchen" heute einfach pro Kopf mehr Wohnraum als früher.
Im Landtag NRW sind nur drei von ursprünglich fünf Themenmodulen der Ausstellung zu sehen. Grund dafür ist der begrenzte Platz in der Wandelhalle des Landtags. Wer also die Premiere der Ausstellung in Köln im vergangenen Jahr besucht hat, sieht in Düsseldorf eine nicht nur inhaltlich verkleinerte, sondern auch in ihrer Gestalt veränderte Ausstellung. Thematisch im Fokus stehen das Wohnen im Wandel, das Recht auf Wohnen und die Wohngebiete. Eine Ergänzung gibt es durch ein Modul der Architektenkammer NRW. "Dichte" und "Urbanität" erscheinen den Architekten als erstrebenswerte Merkmale zukünftiger Stadtentwicklung.