12.10.2017
Gute Geschäfte im Gespräch
Seit fast vier Wochen läuft die Ausstellung „Gute Geschäfte. Was kommt nach dem Einzelhandel?“ in der Remscheider Alleestraße.
Dienstleistungen
Eine einfache Lösung für die Aktivierung von Leerstand ist die Belebung der Ladenlokale mit Dienstleistungen. Es ist eine einfache Lösung, da die Anforderungen an die Ladenlokale ähnlich der des Einzelhandels sind. Dadurch entstehen geringe Kosten bei der Umnutzung. Teils ist die Nutzung Dienstleistung auch schon in den Einkaufsstraßen in den Obergeschossen integriert, so zum Beispiel dienstleistungsnahe Büros. Doch eine Erweiterung dieser Nutzung ist an eine räumliche Bedingung geknüpft: Dienstleistungen benötigt Parkplätze vor der Tür und dementsprechend sind Fußgängerzonen nur bedingt geeignet. Innovativ wäre eine Mischung von Dienstleistern aus dem Gesundheitsbereich mit gastronomischen Einrichtungen. Je nach Art der Dienstleistung kann das Erdgeschoss auf unterschiedlicherweise aktiviert werden. Eine Barrierefreiheit wäre bei einigen Dienstleistungen ein wichtiger Faktor Standortfaktor. Bei wenig aktiven Erdgeschosszonen besteht jedoch die Gefahr, dass ein Trading-Down-Effekt entsteht (siehe unsere Studie „Einkaufsstraßen neu denken – Bausteine für neue Perspektiven).
Innerstädtisches Wohnen
In großen Städten ist Wohnraum knapp. Auch hier gibt es leer stehende Ladenlokale. So bietet sich mit der Umnutzung von Ladenlokalen in Wohnraum eine Chance an, diese Themen zusammen zu führen. Insbesondere in den Einkaufsstraßen, die hauptsächlich vom Einzelhandel geprägt sind, kann Wohnen, auch abseits von Geschäftszeiten für belebte Innenstädte sorgen. Erdgeschosse können hier für gemeinschaftliche Einrichtungen wie Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, Paketstationen und Lobbys genutzt werden. Der Umbau in Wohnungen ist auch möglich, architektonisch allerdings aufwendig. Eine Erhöhung des Wohnwertes wird durch die Begrünung der in den Innenstädten versiegelten Höfe und die Aufwertung des Wohnumfeldes erreicht.
Urbane Produktion – Handwerk und Gewerbe
Urbane Produktion verspricht, durch veränderte Lieferwege und geringen Platzverbrauch eine umweltschonende Produktionsweise zu sein. Die Ansprüche an die Räume können von kleinen Ladenlokalen bis hin zu großen Innenhöfen reichen. Die Integration dieser Nutzungen hängen von der Art der Produktion ab: Je leiser und sauberer die Produktionsweise ist, desto besser kann der Betrieb in das Quartier integriert werden. Vorausgesetzt, die verkehrliche Anbindung ist gesichert. Werden diese Bedingungen erfüllt, können die Produktionsstätten durch ihre Lebendigkeit die Vielfalt eines Stadtzentrums verbessern und dadurch die Einkaufsstraßen und den Handel beleben.
In den kommenden Wochen stellen wir auf unseren Social-Media-Kanälen Instagram und Facebook sowie hier weitere Beispiele zu den unterschiedlichen Nutzungensarten vor.
Es folgen kulturelle und soziale Nutzungen und die veränderten Anforderungen an den öffentlichen Raum in unseren Städten. Alles unter dem Motto: „Was kommt nach dem Einzelhandel?“