Europäische Architektur im Brennglas
Der Mies van der Rohe Award zeigt die architektonischen und städtebaulichen Herausforderungen in Europa sowie ästhetisch überzeugende Lösungen. Alle zwei Jahre wird er von der Europäischen Kommission und der Fundació Mies van der Rohe ausgelobt. Eine hochkarätig besetzte Jury wählt aus aktuellen Bauprojekten in den Ländern der europäischen Union ein konzeptionell, gestalterisch, sozial und kulturell herausragendes Bauwerk aus.
Die Projekte des Mies Award, die in einem komplexen Auswahlverfahren in die engere Wahl kommen, werden in einer Ausstellung gezeigt. Diese geht nach der Preisverleihung in Barcelona auf Wanderschaft durch Europa.
Das Museum der Baukultur zeigt die Ausstellung in Kooperation mit der Europäischen Kommission/ Creative Europe, der Fundació Mies van der Rohe Barcelona, dem Deutsches Architekturmuseum Frankfurt a. M., und dem LVR – Landschaftsverband Rheinland.
Die Präsentation des Mies van der Rohe Award 19 im Landeshaus des LVR in Köln vom 22. Oktober bis zum 20. November 2020 ist die einzige Station der Ausstellung in Deutschland: in einem Bauwerk, das ganz maßgeblich von seinen Architekten in den1950er Jahren von den Mies’schen Gestaltungsansätzen geprägt wurde.
Die Ausstellung zum "Mies van der Rohe Award 2019" wird ergänzt durch eine Sonderausstellung zur Entstehungsgeschichte und Architektur des Landeshauses, kuratiert von Prof. Dr. Daniel Lohmann mit Studierenden der TH Köln, ursprünglich Teil der M:AI-Ausstellung "Mies im Westen".
Wohnungsbau – eine drängende Herausforderung in Europa
Die Jury des Mies van der Rohe Award unter dem Vorsitz der dänischen Architektin Dorte Mantrup wählte unter den 383 Einreichungen aus den 38 europäischen Ländern 40 Projekte für die Shortlist aus. Diese Auswahl ist zugleich Gegenstand der Ausstellung. Wie in einem Brennglas zeigen die Ausstellung und das prämierte Projekt die drängendsten architektonischen Herausforderungen in Europa.
Der Preis 2019 wurde vergeben für die Transformation einer Wohnscheibe in Bordeaux aus den 1960er Jahren mit 530 Wohneinheiten. Die umfangreiche Sanierung und Erweiterung der Betonscheibe erfolgte durch das in diesem Feld bereits erfahrene französische Büro Lacaton & Vassal mit Frédéric Druot Architecture und das in Bordeaux ansässige Büro Christophe Hutin Architecture.
Die Jury begründete ihre Entscheidung so: „Der innovative Umbau verleihe allen Wohnungen neue Wohn- und Raumqualitäten, dabei werden vorhandene Potenziale weiterentwickelt und Missstände durch kostengünstige Maßnahmen beseitig.“
Berliner Projekt unter den Finalisten
Im Finale war außerdem der Lobe Block in Berlin von Brandlhuber+ Emde, Burlon und Muck Petzet Architekten, die Neugestaltung des Skanderbeg Platzes in Tirana (Albanien) von 51N4E gemeinsam mit Anri Sala, die Umwandlung eines Pavillons einer psychiatrischen Klinik im belgischen Melle in einen vertikalen Freiraum von de vylder vinck taillieu sowie das Plasencia Auditorium und Kongresszentrum im spanischen Plasencia von selgascano. Den Nachwuchspreis erhielt das junge französische Büro BAST für seinen minimalistischen Anbau einer Mensa an die Dorfschule in Montbrun-Bocage in der Nähe von Toulouse.
European Union Prize for Contemporary Architecture – Mies van der Rohe Award 2019
Laufzeit
22. Oktober bis 20. November 2020
Öffnungszeiten
Mi, Fr, Sa: 12 – 18 Uhr; Do: 12 – 20 Uhr; Eintritt frei
Ausstellungsort
Landeshaus des Landschaftsverbands Rheinland, Kennedy-Ufer 2, 50679 Köln
Eröffnung
Mittwoch, 21. Oktober 2020, 18 Uhr
Es gilt das Hygiene- und Infektionsschutzkonzept des LVR. Bitte tragen Sie beim Betreten der Ausstellung stets eine MNS-Maske.